Einwände gegen eine HR-Software?

Einwände gegen eine neue HR-Software?

Wenn Sie in Deutschland oder Österreich über Einwände gegen eine neue HR-Software sprechen, tauchen fünf Punkte fast immer auf: Kosten, Zeit, „Excel reicht“, Umstellungsaufwand und spezielle Anforderungen. Diese Bedenken helfen Ihnen, weil Sie damit Risiken früh erkennen und Entscheidungen faktenbasiert treffen. In diesem Beitrag führen wir Sie strukturiert durch die häufigsten Einwände und zeigen praxiserprobte Antworten – mit klaren Tabellen, klaren nächsten Schritten und einem rechtlichen Fokus auf Deutschland und Österreich.

Einwand 1: „Eine neue Software zahlt sich finanziell nicht aus“ – realistische ROI-Rechnung

Eine Investition rechnet sich dann, wenn Sie Zeit, Fehlerkosten und externe Aufwände senken. Statt allgemeiner Versprechen kalkulieren Sie konservativ. Die Beispielrechnung bezieht sich auf ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitenden.

Prozessaufwände pro Monat (Beispiel)

BereichIst-Aufwand/MonatMit HR-SoftwareErsparnis
Urlaubs-/Abwesenheitsprozesse20 Std6 Std14 Std
Zeiterfassung & Korrekturen25 Std8 Std17 Std
Lohnvorbereitung (DE: DATEV / AT: LV)16 Std6 Std10 Std
Reporting (Headcount, Fluktuation)10 Std3 Std7 Std
Summe71 Std23 Std48 Std

Bewerten Sie die 48 Stunden mit einem internen Kostensatz, z. B. 45 € inkl. Lohnnebenkosten: Das ergibt 2.160 € pro Monat reine Prozesskosten. Kostet die Lösung 1.200 € pro Monat, liegt der direkte Netto-Gewinn bei rund 960 € monatlich – ohne Qualitätsgewinne und weniger Fehler in der Abrechnung. So widerlegen Sie den Kosten-Einwand faktenbasiert.

Einwand 2: „Ich habe keine Zeit“ – schlanke Einführung ohne Stillstand

Sie führen nicht alles auf einmal ein, sondern priorisieren Funktionen, die sofort entlasten (z. B. Abwesenheiten und Zeiterfassung). Weitere Module wie Onboarding oder Performance folgen später. Ein fokussierter 30-Tage-Plan ermöglicht Tempo, ohne das Tagesgeschäft zu stören.

30-Tage-Einführungsplan (Kernmodule)

WocheSchwerpunktErgebnis
1Kick-off, Stammdatenimport, RechteBasis steht, Testteam aktiviert
2Abwesenheiten, Workflows, GenehmigungenUrlaubsprozesse live im Pilotbereich
3Zeiterfassung, Regeln, ReportsArbeitszeiten im System, erste Auswertungen
4Payroll-Vorbereitung & SchnittstellenExport an DATEV (DE) bzw. Lohnverrechnung (AT)

Sie gewinnen Zeit, weil Sie Arbeit aus E-Mails und Excel in standardisierte Workflows verlagern – mit klaren Verantwortlichkeiten und weniger Nachfragen.

Einwand 3: „Excel reicht uns“ – Risiken, die Sie heute noch nicht sehen

Excel ist flexibel, jedoch skaliert es schlecht, sobald Genehmigungen, Historien, Rechtekonzepte und rechtliche Nachweise wichtig werden. Außerdem entstehen Abhängigkeiten von Einzelpersonen und intransparenten Dateien.

Excel vs. HR-Software

KriteriumExcelHR-Software
Rechte & Datenschutz (DSGVO)manuell, fehleranfälligrollenbasiert, revisionssicher
Genehmigungs-Workflowsper E-Mailintegriert, protokolliert
Audit & Nachweiseschwer nachzuvollziehenvollständig, exportierbar
Zeiterfassung/Abwesenheitenmanuelle EingabenSelf-Service mit Regeln
Integration PayrollCSV manuellDATEV-/ELDA-Exports, API

Die Umstellung reduziert Fehler in Abrechnungen, vermeidet Doppelarbeiten und erhöht Compliance. Eine moderne HR-Software ersetzt Excel nicht, sie befreit es – für echte Analysen.

Einwand 4: „Die Umstellung ist zu aufwändig“ – Fahrplan in vier Phasen

Planbarkeit nimmt den Schrecken: klare Phasen, klare Verantwortlichkeiten, klare Abnahme.

Vier Phasen der Einführung

PhaseZielVerantwortungAbnahme
1. AnalyseProzesse & Daten verstehenHR + AnbieterProzesslandkarte, Datenliste
2. SetupSystem konfigurierenAnbieterTestumgebung
3. PilotRealtest mit TeamHRAbnahmekriterien erfüllt
4. RolloutStufenweise liveHR + FührungGo-Live-Checkliste

Sie minimieren Aufwand durch automatisierte Datenmigration (CSV/API), standardisierte Rollen und kurze, wiederholbare Schulungen.

Einwand 5: „Passt das zu unseren Anforderungen?“ – Fit-Gap strukturiert prüfen

Entscheiden Sie faktenbasiert mit einem kompakten Anforderungskatalog. So sehen Sie, ob die Lösung für HR-Software Deutschland oder HR-Software Österreich gleichermaßen passt.

Checkliste „Must-haves“

  • Basis: Stammdaten, Org-Struktur, Rollen, Self-Service
  • Zeiterfassung: Schichtmodelle, Gleitzeit, Zuschläge
  • Abwesenheiten: Urlaub, Pflegezeiten, Sonderurlaub
  • Payroll-Vorbereitung: DATEV (DE), ELDA/ELK-relevante Exporte (AT)
  • Recht & Compliance: Arbeitszeitgesetz (DE/AT), DSGVO, Audit-Logs
  • Integration: SSO, REST-API, Import/Export

Bewerten Sie je Punkt „Standard“, „Konfiguration“ oder „Lücke“. Wenige echte Gaps: Go. Viele Gaps: Prozesse prüfen oder Tool-Wahl hinterfragen.

Recht & Compliance in Deutschland und Österreich: was die HR-Software können muss

Wir betrachten ausschließlich Deutschland und Österreich. Wichtige Unterschiede betreffen Arbeitszeiten, Urlaub und Feiertage sowie Nachweispflichten.

Rechtliche Anforderungen & Implikationen

ThemaDeutschlandÖsterreichImplikation für die HR-Software
ArbeitszeitgesetzMax. 8 Std/Tag, Ausdehnung bis 10 Std mit Ausgleich; Ruhezeit mind. 11 StdMax. 12 Std/Tag in Ausnahmen; Regel-Woche meist 40 Std; Ruhezeit 11 StdRegelwerke & Warnungen, Ausgleichslogik konfigurierbar
UrlaubMind. 24 Werktage (6-Tage-Woche) = 4 Wochen5 Wochen, ab 25 Dienstjahren 6 WochenUrlaubskonten & Stufungen parametrierbar
FeiertageBundesland-spezifisch, ca. 9–13/JahrBundesweit 13 FeiertageKalender je Standort/Standortgruppe
Lohn/AbgabenExporte zu DATEV und Meldungen (DE)Lohnverrechnung inkl. ELDA-Bezug (AT)Standard-Exports, revisionssichere Historie
NachweiseDokumentationspflichten (z. B. Arbeitszeit)Dokumentationspflichten (AZG/ARG)Log-Funktionen, Berichte, Download

Wichtig: Die Lösung sollte Feiertagskalender je Bundesland (DE) und österreichweit (AT) abbilden, Zuschlagsregeln hinterlegen und revisionssichere Änderungen protokollieren. So erfüllen Sie beide Länderanforderungen ohne Sonderprogrammierung.

Integrationen & Datenqualität: Schnittstellen richtig bewerten

In Deutschland prüfen Sie besonders DATEV-Anbindung; in Österreich die Lohnverrechnung mit gängigen Formaten und ELDA-relevanten Daten. Achten Sie auf:

  • Bidirektionale Schnittstellen (Stammdaten rein, Bewegungsdaten raus)
  • Staging-Berichte vor dem Export (Qualitätscheck)
  • SSO (z. B. Microsoft 365) und Rollen aus dem Verzeichnisdienst
  • API-Dokumentation und Webhooks für Automatisierungen

Praxis-Checkliste: in 30 Tagen zur Entscheidungsreife

TagAufgabeOutput
1–3Ist-Prozesse skizzierenProzesslandkarte
4–6Anforderungskatalog priorisierenTop-10 Must-haves
7–10Demo-Szenarien definierenUse-Case-Script
11–18Vendor-Demos & TestzugängeFit-Gap-Matrix
19–23ROI-KalkulationBusiness Case
24–27Datenschutz & IT-Security prüfenDSGVO-Check
28–30Entscheidung & RoadmapEinführungsplan

Interne Kommunikation: Mitarbeitende mitnehmen, Akzeptanz sichern

Binden Sie Führungskräfte früh ein, erklären Sie Nutzen statt Funktionen und bieten Sie kurze Lernformate: 30-Min-Live-Session, 5-Min-Videos, Schritt-für-Schritt-Guides. Benennen Sie „digitale Lotsen“ in Fachbereichen, die Fragen beantworten. So entsteht Vertrauen, und die Einführung verläuft ruhig.

So wird HR-Software zum Produktivitätshebel

Wenn Sie die fünf Einwände ernst nehmen und mit Zahlen, klaren Plänen sowie rechtssicherer Ausgestaltung beantworten, entsteht Momentum. Moderne HR-Software ersetzt manuelle Arbeit, stärkt Compliance in Deutschland und Österreich und liefert verlässliche Daten für Entscheidungen. Nutzen Sie Long-Tail-Keywords wie HR-Software Österreich und HR-Software Deutschland und sprechen Sie gezielt die Bedürfnisse Ihrer Standorte an. So wird die Lösung zum messbaren Vorteil – nicht nur fürs HR-Team, sondern für das ganze Unternehmen.


FAQ

Wie lange dauert die Einführung einer HR-Software in Deutschland oder Österreich?

Für Kernmodule (Abwesenheiten, Zeiterfassung) erreichen viele Unternehmen in 4–6 Wochen produktive Nutzung. Weitere Module folgen iterativ.

Welche Schnittstellen sind in Deutschland besonders wichtig?

Insbesondere DATEV-Exports, ggf. SSO (Microsoft 365) und API-Anbindungen an Identity- oder BI-Systeme.

Welche Anforderungen gelten in Österreich zusätzlich?

Saubere Unterstützung der Lohnverrechnung, Beachtung der österreichischen Feiertage, Urlaubsstufen (5 bzw. nach 25 Dienstjahren 6 Wochen) und ELDA-relevante Daten.

Wie weise ich den ROI nach?

Messen Sie eingesparte Stunden in Admin-Prozessen, reduzierte Fehlerkorrekturen und schnellere Payroll-Vorbereitung – monetarisiert mit internen Kostensätzen.

Ersetzt die Lösung Excel komplett?

Nein. Excel bleibt für Ad-hoc-Analysen nützlich, aber Standardprozesse, Workflows und Nachweise bilden Sie besser in der HR-Software ab.